kleine Erlebnisse

Es ist wichtig die Geschichten jetzt zu sammeln, denn die Fletcherfahrer werden immer weniger. (Zitat eines Fletcherfahrers)


Oh ja es war  damals schon etwas besonderes  zum 1.Auslandskommando  nach USA zu gehören. Von unserer Schiffstammabteilung in Glücksburg wurden 1959 5 Personen ausgesucht, kamen dann nach Bremerhaven zur Vorausbildung Ausland und flogen am 23.Oktober 1959 von Hamburg nach USA mit einer Superconstellation über Gander Neufundland nach USA und mit einem Bus dann weiter nach Chaleston zur Ausbildung. Ich war damals der Jüngste mit 18 Jahren an Bord.Freg.Kpt.Buch war damals unser Chief auf Z4. Ich als SE11 war zusätzlich in der O-Messe Pentry tätig, bei Manöver an der Oerlikon seitlich backbord und Signalmann bei der Päckchenfahrt und Übernahme von Munition und Proviant. Unser Chief war Freg.Kpt.Buch. Ein sehr beliebter Kommandant und menschlich höchste Klasse. Er war immer für seine Besatzung da. Z4 sollten wir 1960 nach Deutschland überführen. Weihnachten 1959 hatte unser Bordchor mit mir in der Central Church in Chaleston mit Mahelya Jackson der Spirituel Sängering zusammen ein Konzert gegeben. Ach es gibt noch viele Geschichten zu  Z4.Ich habe noch viele Bilder in s/w Dias in Farbe von unserer Crew Shanty Chor usw. Schiessen auf Culibra bei Cuba, Torpedoschiessen in Cuba. Unser Schiff sollte damals Exellent bekommen, haben es aber nicht bekommen, da kein amer. Schiff diese Leistungsauszeichnung bekam.
geschrieben von :     Eduardo Schindel-Bidinelli


Eine Begebenheit zwischen Okt.- und Dez. 78 von Z5:Als ein Fletcher-Zerstörer nach einer Versorgung mit der alten A1412 TS "Coburg" einfach volle Kraft nach Backbord abgedreht ist, obwohl die Versorgungsleine noch "fest" war; und diese dann bis zum Schluß funkenschalgend durch die Trommel rauschte. Für das Versorgungspersonal auf dem Vorderdeck hieß es da nur noch: "Volle Deckung". Später wurde dann der "Stahldraht" wieder zurückgegeben mit einem kleinen Geschenk in flüssiger Form.
geschrieben von :     Helge Nielsen


Eine wahre Begebenheit auf Z6.
Es war ein Mittwochabend auf See. An das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern. Unser Bäcker, HG K...., hatte sich im Laufe des Tages beim Vorbereiten des Mittagessens an einem Finger verletzt. Am Abend sollte der Kuchen für den Seemannssonntag gebacken werden. Geplant war Butterkuchen oder Streuselkuchen. Um der Hygiene zu genügen hatte sich K.einen sogenannten Fingerling(fleischfarben) an seinem verletzten Finger übergestreift. Der Hefeteig wurde also kräftig durchgeknetet. Plötzlich bemerkte unser Bäcker das der Fingerling fehlte. Ich kam gerade vom Getränke holen zurück (die Offz-Pantry war immer besetzt), helle Aufregung in der Kombüse!! Der Teig wurde von den anwesenden Smuts in kleine Stücke zerlegt-es wurde kein Fingerling gefunden. Es musste eine Entscheidung her. Entweder alles über Bord (es war um Mitternacht und wir nicht mehr nüchtern) oder den Kuchen backen und hoffen das wir den Fingerling beim portionieren finden. Ich entschied "backen". Am nächsten Tag großes zittern. Der Fingerling wurde beim portionieren nicht gefunden, sondern ein Heizer tauchte aus der Maschine auf, grün im Gesicht und hatte den Fingerling zwischen den Zähnen. Für Ihn war der Seemannssonntag gelaufen. Zum Glück ist dieses Stück Kuchen nicht auf der Brücke gelandet.
geschrieben von :     W.Voigt

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